Zirbelkieferöl – Alpenkönigin, die Lebensgeister weckt

Dem Geheimnis des Zirbenöls (Pinus cembra) auf der Spur – Anwendung des ätherischen Zirbelkieferöls

Die Zirbe trotzt Stürmen

Die bis zu 600 (manche auch 1.000 Jahre) Jahre alt werdende Zirbe (Pinus cembra) wächst und gedeiht dort, wo nur ausgesprochen widerstandsfähige  und zähe Bäume überleben können: in den Hochalpen, in einer Höhe zwischen 1800 und 2400 m, in der „Kampfzone“. Kein anderer Baum erträgt derart schwere Naturgewalten, Temperaturschwankungen und Schneelasten. Sie wachsen in den ersten Jahren nur minimal, mit 20 Jahren ist sie gerade mal einen Meter hoch. Mit etwa 200 Jahren ist sie „ausgewachsen“. Die letzte Eiszeit überlebend lässt sich die lichthungrige Zirbe nicht unterkriegen, der Kampf gegen die Naturgewalten zwingt sie zu einem immensen Überlebenswillen. Wo keine Bergfichte mehr wachsen kann, Laubwälder schon längst verkümmern, in eisigen und ganz kargen Wintern und von Wind durchgebeutelten Lagen fühlt sich die Zirbe wohl und bildet einen wertvollen Schutzwald in den alpinen Regionen.

Diese Baumpersönlichkeit steht allen Unwegsamkeiten zum Trotz mit stark ineinander vergatterten Ästen mutig und wild entschlossen an ihrem Standort. Aus diesem Charakterzug scheint sich die Wirkung des ätherischen Öls ableiten zu lassen: schützen, klären, stärken. Seit jeher galt die Zirbe als Symbol der Unsterblichkeit, für ungebrochenen Lebenswillen, für Ausdauer und Lebenskraft.

Der Duft der Zirbe ist legendär, Zirbenstuben und Zirbenbetten waren schon seit Jahrzehnten beliebte Anwendungen des Holzes; heute bekommt man Zirbenbrotkästen, Zirbenkissen, Zirbenspäne, Zierbenvernebler, Zirbenhandyhalter, Karaffen mit Zirbenkugel, usw. angeboten. Ganze Hotels haben sich dem Thema Zirbe gewidmet, Schreinereien spezialisieren sich auf Zirbenmöbel. Woher kommt dieser Hype, ist da was Wahres dran oder alles nur Hokuspokus ?

Zirbelkieferöl Ätherisches Öl Anwendung Zirbenöl
Zirbelkieferöl Ätherisches Öl Anwendung Zirbenöl

Erholsamer Schlaf durch Zirbenduft – Zirbenstudien des Human Research Institut (Uni Graz, Prof. Dr. Maximilian Moser)

Die positiven Eigenschaften des Holzes der „Königin der Alpen“ (Zirbe oder Arve; lat.: pinus cembra) werden seit Jahrhunderten geschätzt und genutzt. Erstmalig wurde dieses Erfahrungswissen einer empirisch wissenschaftlichen Analyse unterzogen. Wissenschaftler der JOANNEUM RESEARCH evaluierten im Auftrag eines interregionalen Forschungsprogramms in einer Blindstudie die Auswirkungen von Zirbenholz auf Belastungs- und Erholungsfähigkeit an 30 gesunden Erwachsenen.
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Zirbenholz verströmt einen balsamischen Duft in allen Räumen
Bei der Testbatterie im Labor zeigten sich signifikante Unterschiede in der Erholungsqualität zwischen Zirbenholzzimmer und identisch gestaltetem „Holzdekorzimmer“. Dies äußert sich in einer niedrigeren Herzrate in körperlichen und mentalen Belastungssituationen und anschließenden Ruhephasen bzw. in einem beschleunigten vegetativen Erholungsprozess.
Eine begleitende Längsschnittsuntersuchung bestätigte den signifikanten Einfluss des Einrichtungsmaterials auf körperliches und psychisches Befinden. Im Schlaf zeigte sich eine deutlich bessere Schlafqualität im Zirbenholzbett im Vergleich zu einem Holzdekorbett. Die bessere Nachterholung geht mit einer reduzierten Herzfrequenz und einer erhöhten Schwingung des Organismus im Tagesverlauf einher. Die durchschnittliche „Ersparnis“ im Zirbenholzbett lag bei 3500 Herzschlägen pro Tag, was etwa einer Stunde Herzarbeit entspricht.
Quelle: http://www.zirbenduft.at/media/pdf/zirbenholz-studie-komplett.pdf
Die Zirbe und der Nervus Vagus, unser Erholungsnerv
Bei obiger Studie konnte festgestellt werden, dass der Vagustonus (der Erholungsnerv) im Zirbenbett signifikant erhöht war. Wichtig ist zu wissen, dass unser Herz unter anderem vom vegetativen Nervensystem gesteuert wird, das ist der Teil des Nervensystems, das nicht unserem Bewußtsein unterliegt. Sympatikus und Parasympatikus u.a. in Gestalt des Nervus Vagus beeinflussen die Herzarbeit. Der Sympatikus, unser Stressnerv, ermöglicht uns im Sinne von Kampf oder Flucht eine erhöhte Leistungsfähigkeit. Bei Daueraktivierung führt das zu den bekannten stressbedingten Erkrankungen.
Der Parasympatikus (u.a. Nervus Vagus) ist unser Erholungsnerv, er verringert unsere Herzfrequenz und schützt es damit vor Überlastung. Erholung, Regeneration und Selbstheilungsprozesse werden durch die Aktivierung des Vagus ermöglicht. Es ist noch nicht lange her, als entdeckt wurde, dass der Vagus auch Entzündungen im Körper löschen kann, indem vom Gehirn über den Vagus gezielt Botenstoffe ausgeschickt werden, welche die wild gewordenen Immunzellen wieder beruhigen. Ein aktiver Vagus (Parasympatikus) ist also von großer Bedeutung, weil er unser Herz schützt, Erhlung ermöglicht und Entzündungen löscht. Der Duft der Zirbe trägt somit dazu bei, Gesundheit zu fördern, indem er den „Gesundheitsnerv“ aktiviert.

Das ätherische Öl der Zirbe (Pinus cembra)

Das ätherische Öl wird per Wasserdampfdestillation der der Zweige und Nadeln gewonnen. Das Zirbenöl ist eine wahre Kostbarkeit der Alpenregion; dies führt zu vielen Fälschungen und gestreckten Ölen, passen Sie beim Kauf deshalb auf, ob es sich um seriöse Firmen handelt. Der Duft ist holzig, frisch, rein, waldig, balsamisch.

  • Wichtige Inhaltsstoffe des ätherischen Öls:
    • Ca. 70% Monoterpene (Alpha-Pinen, Beta-Pinen, Limonen)
    • Sesquiterpene (Caryphyllen) und
    • Ester (Bornylacetat)
  • mögliche körperliche Wirkungen
    • antiseptisch
    • analgetisch
    • mukolytisch,
    • leicht hyperämisierend
    • stärkend
  • mögliche geistig-seelische Wirkungen
    • stärkend
    • entspannend
    • aufbauend,
    • reinigend
    • antidepressiv
    • anxiolytzisch
  • Geistig-seelische Indikationen
    • depressive Verstimmtheit
    • Ängste,
    • Schlaflosigkeit, Mutlosigkeit
    • Antriebsschwäche
  • Körperliche Indikationen der Zirbe
    • Muskelkater, Schnupfen
    • Asthenie, Arthritis
    • Atemwegsinfektionen
    • Bronchitis
    • Nasennebenhöhlenentzündung
    • Lungenentzündung

Rezepte

Die Saunamischung „Bayerwald“

  • 20 Tropfen Latschenkiefer (Pinus mugo)
  • 20 Zirbelkiefer (Pinus cembra)
  • 10 Tropfen Balsamtanne (Abies balsamea)
  • 10 Tropfen Grapefruit (Citrus paradisii)
  • 10 Tropfen Litsea (Litsea cubeba)
  • 20 Tr. Bio-Weingeist 96%
  • davon 5 – 7 Tropfen auf die 4. bzw. letzte Kelle Wasser oder
  • die Mischung auf einen Schneeball tropfen und diesen auf den Saunaofen legen

Das Xundhaus Aftershave „Clooney“

  • 30 Tropfen Zirbelkiefer (Pinus cembra)
  • 10 Tropfen Grapefruit (Citrus paradisii)
  • 30ml Alkohol 70%
  • 50ml Rosenblütenhydrolat
  • 20ml Nerolihydrolat

Zirbenshampoo

  • 100ml Sanoll Shampoo- & Duschbad basis
  • 2ml Zedernnussöl
  • 10 Tropfen  Zirbenöl (Pinus cembra)
  • 2 Tropfen Zitronenöl (Citrus limonum)

Franzbranntwein „Zirbelkiefer“

  • 10 Tropfen Eukalyptus Citriodora
  • 10 Tropfen Rosmarin Verbenon (Rosmarinus officinalis CT verbenon)
  • 10 Tropfen Pfefferminze (Menta piperita)
  • 10 Tropfen Zitrone (Citrus limonum)
  • 10 Tropfen Latschenkiefer (Pinus mugo)
  • 50ml Pfefferminzhydrolat
  • 50ml Zirbelikieferhydrolat

Flüssige Zirbenseife

  • 300ml neutrale Handseife (z.B. Sonett)
  • 10ml Zedernnussöl
  • 30 Tropfen Zirbenöl (Pinus cembra)
  • 10 Tropfen Latschenkieferöl (Pinus mugo)

Literatur

Wabner, D.: Taschenlexikon der Aromatherapie
Fischer-Rizzi, S.: Himmlische Düfte
Fischer-Rizzi, S.: Das große Buch der Pflanzenwässer
Moser M.: Das Geheimis der Zirbe
Krähmer, B.: Die heilende Energie der ätherischenÖle

Bezugsquellen für Öle

www.bergilla.com
www.neumond.com
www.jophiel-aromaoele.de
www.plantaroma.de

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